„Verstehen Sie mich?“ - (m)ein Plädoyer für simple Kommunikation

15. März 2022

Sind Sie wie ich ein Freund klarer Ansagen? Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen damit geht. Ich jedenfalls liebe klare, einfache, leicht verständliche Botschaften. Also ich bilde mir ein, dass ich solche aussende. Ich habe jedoch immer wieder den Eindruck, dass das, was mir klar ist, dem Empfänger der Botschaft noch lange nicht klar ist. Womit wir mitten im Thema sind. KOMMUNIKATION.

Dieses Fremdwort mit K versucht, den Vorgang zu beschreiben, wenn einer eine Botschaft loswerden will und ein anderer sie so empfangen soll, wie sie gemeint ist.

Ich habe gelegentlich einen Hund zu Besuch. Wie alle anderen Hunde hört und riecht er, wenn es Futter gibt. Ich möchte nicht, dass er mich anspringt und aus der gerade geöffneten Futterdose mampft und sich am Ende an scharfkantigem Metall verletzt. Wenn ich ihm diese meine Wünsche und Sorgen in Maschinensicherheitsdeutsch erkläre, wird er mich wohl kaum verstehen. Ich muss ich überlegen: Wie "sage" ich ihm, meiner Zielgruppe, was ich will. Also sage ich einfachIch entscheide mich für ein kurzes, klares: „Sitz." Die Folge: Er setzt sich und warter geduldig, bis ich sage: "Friss."

Kommunikation ist dann erfolgreich, wenn mein Gegenüber die Möglichkeit hat, angemessen zu reagieren.

Ein Negativbeispiel: Wenn mir jemand frei Haus eine Bombe schenkt, und ich von dem Geschenk erst dann erfahre, wenn sie in meinem Haus explodiert, habe ich nicht die Möglichkeit, angemessen zu reagieren. Sorry, ich bin sonst eher ein lustiger Typ, aber das meine ich wirklich ernst. Wenn es so weit kommt, ist im Vorfeld jede Form der Kommunikation gründlich schief gelaufen.

Eine meiner Mitarbeiterinnen braucht im Moment die emotionale Unterstützung des gesamten Teams. Sie weiß derzeit nicht, wie viele ihrer Familienmitglieder in der Ukraine noch am Leben sind. Sie spricht und schreibt perfekt Deutsch und Russisch, aber darum geht es gerade nicht. Die Kommunikation, die sie jetzt braucht, hat mit Sprachen nichts zu tun. Sie braucht Mitgefühl, Anteilnahme.

Dazu braucht es keine hochgestochenen Sätze. Dazu braucht es auch keine seitenlangen Essays. Da reichen Vierwortsätze mit einer klaren Botschaft. "Ich bin bei dir." "Ich fühle mit dir." Oder als verbales Highlight: "Ruf mich an oder komm vorbei, ich bin für dich da."

Gelungene Kommunikation schafft Verbundenheit. Verbundenheit schafft Kooperation. Kooperation schafft gelungene Prozesse.

Als ich diesen Use-Letter plante, hatte ich keine Ahnung, wie schnell er so eine enorme Bedeutung erhalten würde. Ich hatte unsere Betriebsanleitungen im Sinn, die so geschrieben sind, dass sie jeder versteht. In einfacher Sprache. Und auf Verlangen in der "Hardcore"-Variante: In Leichter Sprache.

Das ist eine Reduktion auf das Wesentliche. Wenige einfache oder zerlegte Worte mit vielen Grafiken, weil diese häufig sehr viel schneller und einfacher zu verstehen sind als eine Ansammlung von Wörtern. Und wenn Wörter, dann einfache Wörter und kurze Sätze.

Und ich hatte Unternehmensprozesse im Sinn, die einfach, schnell und klar kommunizierbar sein müssen UND die auf allen Ebenen und an allen Schnittstellen Verbundenheit schaffen sollten, um zu funktionieren.

Nur um es erwähnt zu haben: ‚Versicherungsproduktinformationsdokument‘ ist kein Wort der Leichten Sprache. Sie brauchen mehr Klarheit? Sie wollen, dass Ihre Botschaften wirksam werden? Schriftlich wie auch mündlich? Rufen Sie mich an!
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